Fotos: Timo Falkenberg und Dr. Joshua Ntajal
Der Einfluss der natürlichen Umwelt auf die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden wurde bereits in der Antike erkannt.
Auch heute haben verschiedene menschliche Aktivitäten und Entwicklungen - Industrialisierung, Urbanisierung, landwirtschaftliche
Intensivierung etc. – erhebliche negative Auswirkungen auf Ökosysteme und damit auch die Umweltgesundheit. Entwaldung,
Biodiversitätsverlust, Luft-, Wasser-, und Bodenverschmutzung sowie die Klimaerwärmung sind zentrale Beispiele solcher Auswirkungen.
Diese haben wiederum direkte und indirekte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Die Gesundheitseffekte sind vielfältig und
umfassen sowohl akute Krankheiten, welche z.B. durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen werden, als auch chronische
Erkrankungen, welche durch langfristige Exposition verursacht werden, z.B. Schwermetallbelastung der Böden oder Luftverschmutzung.
Darüber hinaus werden durch Klimaerwärmung sowie Veränderung der Biodiversität und Ökosysteme Veränderungen der Krankheitsökologie
erwartet. Vektoren, z.B. Stechmücken oder Zecken, breiten sich etwa in neuen Gebieten aus, und neuartige Krankheiten (z.B. Ebola oder
COVID-19) können entstehen und sich ausbreiten. Allerdings werden nicht nur negative Interaktionen zwischen Menschen und Umwelt
beleuchtet, denn es bestehen zahlreiche positive Effekte. Naturexposition wirkt sich positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden aus,
urbane Grünflächen können den Hitzeinseleffekt reduzieren und wirken sich positiv auf die Lufthygiene aus, während urbane
Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Ernährung liefern kann.
Planetary Health ist ein interdisziplinärer, ganzheitlicher Ansatz, welcher sich mit den Wechselwirkungen zwischen menschlicher und
Umweltgesundheit befasst. Ein intaktes und gesundes Ökosystem kann die menschliche Gesundheit fördern, während Umweltverschmutzung und
Ökosystemdegradierung Gesundheitsrisiken verursachen. Die Arbeitsgruppe arbeitet primär im städtischen Raum und zielt darauf ab, Evidenz
für eine nachhaltige gesundheitsförderliche urbane Transformation zu generieren.
Aktuelle Projekte
Neuere Publikationen aus der AG (Auswahl)
Nana A S, Falkenberg T, Rechenburg A, Adong A, Ayo A, Nbendah P, Borgemeister C (2022): Farming Practices and Disease Prevalence among Urban Lowland Farmers in Cameroon, Central Africa, Agriculture 12(2): https://doi.org/10.3390/agriculture12020230
Ntajal J, Höllermann B, Falkenberg T, Kistemann T, Evers M (2022): Water and Health Nexus—Land Use Dynamics, Flooding, and Water-Borne Diseases in the Odaw River Basin, Ghana, Water 14: 461: https://doi.org/10.3390/w14030461
Paris J M G, Falkenberg T, Nöthlings U, Heinzel C, Borgemeister C, Escobar N (2022): Changing dietary patterns is necessary to improve the sustainability of Western diets from a One Health perspective, Science of The Total Environment 811: DOI:10.1016/j.scitotenv.2021.151437
Felappi J F, Sommer J H, Falkenberg T, Terlau W, Kötter T (2020): Green infrastructure through the lens of “One Health”: A systematic review and integrative framework uncovering synergies and trade-offs between mental health and wildlife support in cities, Science of The Total Environment: DOI: 10.1016/j.scitotenv.2020.141589
Ntajal J, Falkenberg T, Kistemann T, Evers M (2020): Influences of Land-Use Dynamics and Surface Water Systems Interactions on Water-Related Infectious Diseases—A Systematic Review , Water 12(3): 631: doi.org/10.3390/w12030631
Falkenberg T, Saxena D, Kistemann T (2018): Impact of wastewater-irrigation on in-household water contamination. A cohort study among urban farmers in Ahmedabad, India, Science of The Total Environment 639: 988-996